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Das Auto hat vor dreißig Jahren den Tod der Innenstadt eingeleitet. Uff, was eine Aussage. Aber um die Aufmerksamkeit zu erhaschen, müssen die ersten Zeilen eines Beitrages manchmal polarisierend sein. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, jetzt gehen wir ins Detail:
Aktuell höre ich insbesondere in Paderborn viele besorgte Stimmen rund um die Verkehrswende. Wie könnte man nur Parkplätze entfernen, gar über Einbahnstraßen nachdenken und den Radverkehr stärken wollen. Das würde alles der Innenstadt schaden und den Tod des Einzelhandels in der Innenstadt bedeuten. Ich finde, dass das alles berechtigte Sorgen sind, die im Rahmen von Projekten wie IMOK und Co. leider nie sachlich aufgeklärt werden und somit die Positionen sich immer weiter verfestigen. Ich will nicht groß belehren, aber eben paar Daten & Fakten auf den Tisch legen, die vielleicht den einen oder anderen ins Grübeln bringen und die eigene Meinung überdenken lassen.
Ein Thema das sich viele gut vorstellen können. Lasst uns einfach in Ruhe überlegen, wie viele Autoparkplätze rund um die Innenstadt liegen, wie viele Autoparkhäuser es gibt und generell wie viel Platz wir dafür freigeben. Laut ASP gibt es 4500 Autostellplätze die zentral auf großen Parkplätzen organisiert werden. Dabei sind alle Seitenparkplätze und Stellplätze in Nebenstraßen nicht inkludiert! Schätzungsweise können das bis zu oder sogar mehr als 4500 weitere Stellplätze sein (Einwohnerzahl Innenstadt: 5000; pro Haushalt 1,7 Autos --> mindestens 2000 weitere PKW). [1]
Da wir im Schnitt mit 1,3 Personen pro Auto fahren, können also knapp unter 6000 Personen mit dem Auto in die Innenstadt fahren, um Einkäufe und Co. zu erledigen. Die große Frage ist, was würde passieren, wenn nur 5 % dieser Menschen dauerhaft mit dem Fahrrad heranfahren würden? Das wären 300 Stellplätze und somit mindestens 4000 m², die frei werden würden (angenommen man würde 500 m² Fahrradstellplätze schaffen). Ist das nicht sehr viel Platz für Kultur, Grünflächen und verkehrsberuhigte Bereiche? Was würde erst passieren, wenn 10, 15 oder gar 20 % auf Öffentlichen Nahverkehr, Taxi und Fahrrad umsteigen würden? Wie viele Stellflächen würden frei werden für Kunden mit längeren Anreisewegen als fünf Kilometern, immerhin sind 50 % die gefahrenen Strecken mit dem Auto unter dieser Marke.
Autofahrer haben immer Zeitdruck. Sie haben ein Parkticket gezogen oder wissen, dass jede Minute länger parken Geld kostet. Nachgewiesenermaßen sind Kunden, die mit Fahrrad, Lastenrad, Taxi, Tretroller oder Bus & Bahn anreisen konsumfreudiger. Sie verweilen länger, kaufen hochwertiger und vor allem 40 % mehr im lokalen Handel:
„In der Studie der University College London's Bartlett School of Planning wurde erkenntlich: Radfahrer und Fußgänger geben monatlich 40 % mehr Geld in Nachbarschaftsläden aus als Autofahrer. Durchgeführt wurde die Studie in jenen Londoner Vierteln, die in den letzten 10 Jahren von Straßenausbesserungen bei Fahrrad- und Fußwegen profitieren konnten, durch Maßnahmen wie durchgängige Radwege, großzügige Fußgängerzonen mit Sitzmöglichkeiten und Fahrradabstellanlagen.“ [2]
Auch Studien aus Berlin oder Madrid zeigen, dass insbesondere der Radverkehr die Innenstadt ankurbelt und somit viele neue Möglichkeiten schafft. Verkehrsberuhigte Bereiche und eine hochwertige Radinfrastruktur stärken den Einzelhandel nachweislich. [3]
Ein oft erwähnter Aspekt im Bezug auf den stationären Einzelhandel: „Der Onlinehandel verursacht viel Verkehr und gefährlich viele Emissionen“. Leider ist das in erster Linie ein böser Trugschluss. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Onlinehandel (leider) eine bessere Bilanz vorlegt. Wieso? Der stationäre Einzelhandel als solches ist nicht das Problem. Er hat zwar erhöhten Verbrauch für die Warenpräsentation und Anlieferung, aber der Problem in der Bilanz ist der Kunde. Dadurch, dass ein Großteil der Kunden für wenige Artikel mit dem Auto anreist, verursacht er ein Vielfaches an Verkehr und Emissionen im Vergleich zum Paket, das bis an die Haustür geliefert wird. Bedeutet im Umkehrschluss: Entweder man reist nicht mit dem PKW an und kann die Artikel mitnehmen oder man benötigt einen Lieferdienst, der ähnlich effizient zustellt wie der Paketbote, einem selbst aber ermöglicht mit Fahrrad und Öffentlichen-Personen-Nahverkehr anzureisen. Dies würden die Emissionen um bis zu 30 % reduzieren und die Bilanz deutlich verbessern.
Ich finde den Schlusssatz vom t-online Artikel wirklich sehr passend und würde diesen gerne eins-zu-eins zitieren und genau so stehen lassen:
„Dennoch könnten die Beispiele aus Kopenhagen, Madrid und Berlin deutschlandweit Schule machen. Denn neben der niedrigen Schadstoffbelastung und den Vorteilen für den Einzelhandel spricht für die Radwege noch ein weiteres Argument: Sie sind gegenüber anderen Infrastrukturmaßnahmen bestechend günstig.“
Wir sollten uns aus unserer Komfortzone und unseren vorherrschenden Mindsets heraus trauen und der Innenstadt von Paderborn eine echte Chance bieten. Tatsächlich haben wir als Kunden den größten Hebel die Innenstadt attraktiv zu machen. Packen wir es an!
Quellen:
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