Du möchtest mit deinem Lastenrad hauptsächlich Kinder transportieren? Dann ist ein Trike doch die beste Wahl, oder?
In unserem Blogbeitrag gehen wir auf alle wichtigen Punkte ein und nennen Alternativen.
Lenkung
Wie beim Long John ist die Lenkung nicht direkt unter dem Lenker angebracht. Deshalb benötigt es hier eine Lösung die Distanz zu überbrücken. Dabei zeichnen sich Trikes durch vielfältigen technische Lösungsansätze aus. Grundsätzlich ändert sich der Drehpunkt, an dem der Lenkimpuls umgesetzt wird. Drei generelle Typen lassen sich festhalten: Drehschemellenkung, Achsschenkellenkung und Hinterradlenkung.
Bei der Drehschemellenkung sind die Vorderräder fest mit der Transporteinrichtung verbunden und werden gemeinsam gelenkt. Dies ist im Vergleich zum Alltagsrad eine sehr gewöhnungsbedürftiges Lenkverhalten, das etwas Eingewöhnung und Übung benötigt. Im Vergleich dazu werden bei der Achsschenkellenkung nur die Vorderräder gelenkt. Diese Art der Lenkung benötigt Platz für den Lenkwinkel und verkleinert dadurch den Ladebereich. Dieser Lenkungstyp ist schon deutlich natürlicher vom Fahrgefühl, da sich nicht das gesamte Fahrrad im Sichtfeld bewegt. Ein kleines Unikum sind die Trikes mit Hinterradlenkung. Der Vorteil liegt beim sehr geringen Wendekreis und hohem Rangiervermögen, dafür ist die Kurvengeschwindigkeit deutlich eingeschränkt.
Um die Fahrdynamik zu erhöhen, lässt sich die Vorderachse mit Neigetechnik konstruieren. Dabei ist die Achse oder gesamte Vorderbau in der Lage sich zu neigen und somit die Fahrsicherheit und Fahrdynamik zu erhöhen. Kurz zusammengefasst ist die Lenkung bei einem Trike ein wichtiges Qualitätsmerkmal, welchen starken Einfluss auf die Fahreigenschaften hat. Wir empfehlen hier ausführliches Testen der verschiedenen Möglichkeiten, da diese sich stark untereinander unterscheiden.
Laufräder
Im Vergleich zum Thema Lenkung ist an dieser Stelle deutlich weniger zu nennen. Oft werden kleinere Vorderräder mit einem größeren Hinterrad gepaart. Auch hier unterscheiden sich die Konzepte vor allem in der Zielsetzung. Trikes, die viel Fahrkomfort ermöglichen wollen, setzen auf größere Laufräder, um die dämpfenden Eigenschaften zu nutzen. Kleinere Laufräder sind durch die kürzeren Speichen und weniger flexiblen Felgenkränzen deutlich härter im Abrollverhalten. Wenn Hersteller auf kleinere Laufräder setzen, ist somit die Flächenbedarf im Fokus. Dabei wird versucht die Gesamtgröße des Rades zu verkleinern, was im Alltag gerade in engen Innenstädten hilfreich ist.
Fahreigenschaften
Trikes sind den gemütlichen Gleitern zuzuordnen. Durch die Vorderachse mit zwei Rädern, sind selbst mit Neigetechnik, die Kurvengeschwindigkeiten im Vergleich zum Alltagsrad reduziert. Bei Trikes ohne Neigetechnik ist dies sogar sicherheitsrelevant, da keine Gewichtsverlagerung stattfinden kann und somit bei rasanter Fahrt das kurveninnere Rad abhebt. Zudem bringt die Konstruktion mit großer Transportbox und zusätzlichen Rad, Mehrgewicht mit. Durch die oft vorkommende „Hollandrad Sitzposition“ (sehr aufrecht) kann man als Fahrer*in nur bedingt viel Leistung beisteuern. Deshalb ist bei Wohngebieten mit größeren Höhenunterschieden auf einen starken Motor zu achten, um genügend Leistungsreserven zu haben. Ohne Motor sind Trikes nur im Flachland zu empfehlen, da einem sonst schnell der Spaß vergehen kann. Dem gegenüber steht ein großer Laderaum für Kind und Kegel. Trikes sind somit die Bullis für Familien unter den Lastenrädern.
Entwicklung
Die meisten Entwicklungen sind momentan bei der Lenkung und bei den Transportlösungen zu sehen. Bei der Lenkung wird nach Lösungen gesucht, die Fahrsicherheit und Fahrdynamik zu erhöhen. Wie im Thema Lenkung beschrieben, wird hier in erster Linie mit Neigetechniken experimentiert. Im Bereich Transportlösungen wird ein starker Fokus auf den sicheren Kindertransport gelegt. Dabei werden z.B. Sitzschienensystem, Maxi Cosi Halterungen oder gefederte Sitze in die Ladefläche integriert. Hier zeigt sich, dass Trikes als Hauptzielgruppe den Transport von 2+ Kindern haben.
5 Gründe für ein Trike Lastenrad
- Großer Transportbereich mit Platz für 2+ Kinder
- Ruhiger Gleiter zum gemütlichen vorankommen
- Spezialisierte Lösungen für den Kindertransport
- Trikes stehen durch ihre drei Räder selbständig (Neigetechnik lässt sich verriegeln)
- Viele Modelle im preiswerten Budgetbereich verfügbar
Fazit
Durch die größeren Abmessungen und dreiradspezifischen Fahreigenschaften sind Probefahrten beim Händler unabdingbar. Dabei sollte gezielt auf die Lenkung, den Motor und die Bremsen geachtet werden. Gerade im niedrigen Preissegment ist die Ausstattung nur im flachen Umland ausreichend. Wenn diese Punkte geklärt sind, bekommt man mit einem Trike einen großen Lademeister, der ein gemütliches Vorankommen mit mehreren Kindern ermöglicht. Alternativ würden sich ein schmaleres
Long John mit einem Lastenanhänger anbieten was mehr Dynamik und Flexibilität mitbringt.