Konzept
Was ist ein Schwerlastenrad? Der Begriff umfasst in erster Linie Fahrzeuge, die sich rechtlich an die Vorschriften für 25km/h Pedelecs (elektrisch unterstützte Fahrräder) halten. An dieser Stelle sind schon alle Gemeinsamkeiten zwischen Fahrrad und Schwerlastenrad genannt. Zwar setzen wenige Hersteller noch auf Fahrradtechnik, der Trend ist aber klar abgezeichnet: Schwerer, stärker und standfester. Es hat sich gezeigt, dass die filigrane Fahrradtechnik bei intensiver täglicher Nutzung mit hohen Gewichten an seine Grenzen kommt. Hier ist aktuell der größte Treiber die Kurier- Express- Paketbranche (KEP): DHL, Amazon, Hermes, GLS, UPS und Freunde. Durch die stark steigenden Paketzahlen, Verkehrsaufkommen und unzufriedene Kunden muss gehandelt werden.
Wie muss eine Schwerlastenrad für diesen Einsatzzweck konzipiert sein? Erste Voraussetzung ist ein großes Ladevolumen. Da hier Verteiltouren abgefahren werden, muss so viel wie möglich pro Tour mitgenommen werden. Hierfür hat sich eine Größe ab 1,5m² Ladevolumen als Mindestgröße ergeben. Die generelle Konzeption und Gewichte sind somit, trotz optisch starker Unterschiede, tatsächlich ähnlich: 1,5-2,0m² großer Laderaum als Koffer oder Wechselbehälter kombiniert mit drei oder vier Rädern. Heraus kommt ein Fahrzeug mit 100-300kg Eigengewicht und bis zu 600kg Gesamtgewicht bei 200-300kg Zuladung (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Zu den Abmessungen lassen sich Unterschiede ausmachen, aber auch hier folgen alle Modelle derselben Zielsetzung: Tendenziell etwas länger, dafür maximal 1,0m breit. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Fahrzeuge sollen die Vorteile der Radinfrastruktur nutzen können, um in Großstädten am PKW-Verkehr vorbeizukommen. Zudem sind die Räder beim in zweite Reihe parken einfacher zu überholen oder werden auch mal auf dem Gehweg abgestellt 😉.