Leichtes, spursicheres Gravelbike mit Transportfunktion

Mit dem Gravel Karo stellt die Firma Velo Lab aus Bremen ein besonderes Lastenrad nach dem Long John-Prinzip vor. Wie der Name bereits vermuten lässt, stellt es ein Cargobike mit Gravel-Genen dar. Ermöglicht wird dieses Konzept, indem auf ein muskelbetriebenen Kettenantrieb, eine konventionell erscheinende Rahmengeometrie und ein 27,5 Zoll großes Hinterrad gesetzt wird. Angepasste Bereifung und ein Rennradlenker sorgen zudem für ein sportliches Fahrverhalten. Und vor allem: Das Rad ist mit ca. 17 Kilogramm vergleichsweise federleicht in der Welt der Lastenräder!

Ein paar Daten und Zahlen

Nach wenigen Metern spürt man sofort das geringe Gewicht und die Sportlichkeit des in dezent, aber edlem Grau lackierten Radls. Da unmotorisiert lospedaliert wird, mit dem Hintergedanken ein Lasten_rad zu fahren, könnte man eine gewisse Trägheit erwarten. Diese ist beim Gravel Karo allerdings nicht zu vernehmen. Es fühlt sich eher nach einem konventionellen Renn- oder Gravelrad an. Eben mit dem Unterschied, ein wenig länger zu sein in der Front. Dennoch hatte ich nach kurzer Eingewöhnungszeit ein vertrautes Gefühl zum Rad entwickelt und mich an die direkte Lenkung schnell gewöhnt. Diese gut durchdachte Seilzuglenkung macht es möglich, auch auf wenig Raum das Lastenrad zu drehen. Der Wendekreis wird somit klein und ein Manövrieren beim z. B. Ein-/Ausparken oder ein Umfahren urbaner Hindernisse wird spielend einfach. Der Rahmen in der Größe Regular fühlte sich passend für mich mit 1,80 m Körpergröße an, nachdem ich Sitzposition und Lenker ausgerichtet hatte.

Antrieb

Der GRX/Deore-Mix im Bereich Brems-Schalthebel-Gruppe, Kurbel und Schaltwerk funktioniert im Test einwandfrei am Karo. Kurze Sprints sind mit der 1x10 Übersetzung ebenso willkommen wie längere Tourenabschnitte. Andere Kassetten und Übersetzung sind natürlich kein Problem und können je nach Bedürfnis gewählt werden. Das Rad in dieser Variante ist weniger für das urbane Herumschlendern gedacht, als viel mehr für z. B. mäßig schnelle bis schnelle Pendlerfahrten und Radtouren.

Fahrgefühl

Der leichte und steife Rahmen aus Aluminium macht das Fahren sehr direkt und präzise und bei höheren Geschwindigkeiten sehr spursicher. Wird es "waldiger" und der Untergrund loser, macht das Gravel Karo viel Freude. Die Länge des Rades ist weniger problematisch als man denkt und somit hat es seinen Namen voll verdient. Auf dem 20 Zoll kleinen Vorder- und dem 27,5 Zoll großen Hinterrad kommen Reifen der Serie G-One von Schwalbe zum Einsatz, die agiles und sicheres Fahren ermöglichen. Hier würde ich mir persönlich breitere Reifen wünschen, um noch ein Stück mehr Komfort und Traktion in den "Gravel"-Bereich zu bringen. Für ausreichend Reifenfreiheit in der Gabel, sowie bei den Sitz- und Kettenstreben ist jedenfalls gesorgt. Es ist problemlos möglich bis zu 55 mm breite Reifen zu fahren.

Der handgefertigte Rahmen verspricht einige optische Highlights: Auffällig sind hier z. B. das doppelte Oberrohr, welches in die Sitzstreben verläuft, das stabile vierkantige Unterrohr, die Gabel aus Edelstahl sowie der sichtbare Teil des Seilzugmechanismuses. Technische Präzision und Wertarbeit lässt sich rundum erkennen.

Die Ladefläche ist aufgrund ihrer Konstruktion besonders. Die Möglichkeiten der Zuladung werden geprägt durch die Form der beiden oben verlaufenden massiven Rohre und der nicht rechteckigen holzigen Bodenplatte. Das Gravel Karo ist sicher kein konventioneller Lastentransporter in diesem Sinne, lässt dem Fahrer aber die Freiheit und den nötigen Freiraum sich durch eigene Ideen sein Transportgut anzupassen. Körbe für Hunde, Taschen für die Sportsachen, Seitenwände für den Lebensmitteleinkauf, ... alles ist denkbar. Auch bei dieser schnellen Gravel-Version.

Dadurch, dass das hintere Steuerrohr (unter der Lenkereinheit) aufgrund der oben liegenden Seilzulenkung recht kurz ist, entsteht Freiraum für die darunter liegende Transportfläche. Die eigens für diese Ladefläche gestalteten Taschen aus dem Hause Velo Lab, füllt diesen perfekt aus und sorgt somit für eine geräumiges Volumen für ein Gravel_rad.

Detailaufnahmen:

Top & Flop

Auch wenn das Velo Lab Gravel Karo aus Bremen eher für Enthusiasten bestimmt scheint, ist das wendige Gravelrad, für alle diejenigen die richtige Wahl, die schnellere, spaßige Ausfahrten und Reisen suchen - mit dem gewissen Extra an Transportoptionen!

Es gibt derzeit kaum ähnliche Räder wie dieses auf dem Markt, womit Velo Lab sich eine klare Position unter den sportlichen Lastenrädern verschafft. Ob Hundetransport, sportlicher Arbeitsweg oder Bikepacking-Tour - die Anwedungsfälle sind auch bei diesem speziellen Cargobike vielfältig!

Die Optionen, sich das Rad individuell nach Kundenwünschen selbst gestalten zu können, ist sehr reizvoll. Ob Rahmen-Kit oder vordefinierte Komponentenauswahl, wo "nur noch die Fahrzeugfarbe" fehlt - alles ist möglich. Nicht nur was den Rahmen und die Geometrie betrifft, auch in Sachen Antrieb gibt es fast nichts, was nicht geht: Komfortabler oder rennlastig, Pinion-Getriebe oder Kettenantrieb, mit und ohne Motorunterstützung (von neodrives).

Angeboten werden zudem drei Varianten: Commuter, Family und Gravel. Das Ganze in zwei verschiedenen Rahmengröße: Regular und XL (ab 190 cm). Hinzu kommen verschiedenste Kinderboxen und Abdeckungen, um auf persönlichen Bedürfnisse einzugehen, die individuellen Einsatzbereiche abzudecken und Möglichkeiten der Ladungssicherung zu gewährleisten. 

Falls dich das Gravel Karo neugierig gemacht hat, vereinbare gern heute einen spontanen Termin zum Test- und Probefahren. Pakumo bietet als Händler an, das Rad einen ganzen Tag lang kostenfrei zu nutzen!